Land4Biodiversity: Artenvielfalt und Ökosystemleistungen in unterschiedlich heterogenen Agrarlandschaften

Wie wir unsere Landschaften gestalten spielt eine maßgebliche Rolle für den Erhalt der Artenvielfalt und assoziierter Ökosystemleistungen wie der Bestäubung von Nutzpflanzen und der natürlichen Schädlingskontrolle. Im Rahmen des Projektes Land4Biodiversity untersuchen wir, wie die Komposition und Konfiguration von Agrarlandschaften die Vielfalt von Wildbienen, Vögeln und Fledermäusen sowie die Bestäubung von Nutzpflanzen und Prädation von Schädlingen beeinflussen. 

Hierfür wurden im Vorfeld 32 Landschaften von jeweils 1 km2 Größe ausgewählt. Diese 32 Landschaften unterscheiden sich in ihrer Komposition und Konfiguration. Die Landschaftskomposition wird durch den Typ und die Menge verschiedener Landschaftselemente sowie der Anzahl und des Flächenanteils verschiedener Landnutzungsarten bestimmt. Der Fokus von Land4Biodiversity liegt hierbei auf der Vielfalt und den Flächenanteilen der angebauten Kulturpflanzenarten und der damit verbundenen Landnutzung. Die Landschaftskonfiguration beinhaltet die Schlaggrößen, Randstreifen sowie die räumliche Anordnung von Landschaftselementen einer Landschaft. Zur Erfassung der Biodiversität und der damit einhergehenden Ökosystemleistungen werden in den 32 Untersuchungslandschaften die folgende 4 Methoden angewandt:

Mit Gelbschalenfallen werden bestäubende Insekten gefangen und anschließend im Labor taxonomisch identifiziert. Diese Untersuchungen geben Aufschluss über die Vielfalt und Menge wichtiger Insektenbestäuber wie Wildbienen in unterschiedlich gestalteten Agrarlandschaften. Erdbeerpflanzen werden als Phytometer zur Messung der Bestäubungsleistung eingesetzt. Dabei wird die Menge und Qualität der auf Insektenbestäubung angewiesenen Erdbeeren zur Vielfalt der Bestäuber in Beziehung gesetzt werden. Prädationskarten werden genutzt, um die Aktivität von Prädatoren, wie Laufkäfern und Spinnen, zu erfassen, welche wichtige natürliche Gegenspieler von Schädlingen wie Blattläusen sind. Die Vielfalt und Aktivität von Vögeln und Fledermäusen wird mit Tonaufnahmen erfasst.

Die einzelnen Teilversuche werden durchgeführt von Philipp Merx (Erdbeerpflanzen, M.Sc. Student), Chloé Nourry (Prädationskarten, B.Sc. Studentin), David Becker (Gelbschalenfallen, B.Sc. Student), Dr. Thomas Hiller (Tonaufnahmen) und Yasha Auer (Technische Assistentin). Projektleiter von Land4Biodiversity ist Prof. Dr. Ingo Graß. Die Untersuchungen bilden die Grundlage mehrerer studentischer Abschlussarbeiten sowie gemeinsamer wissenschaftlicher Publikationen. 

 

Beteiligte Personen

Philipp MerxChloé NourryDavid Becker
Thomas HillerIngo Graß