Aktuelle Forschungsprojekte

 

 

Auswirkungen der durch Merkmale vermittelten Wechselwirkungen zwischen der invasiven Pflanze Impatiens glandulifera, einheimischen Pflanzen und ihren Bestäubern auf die Fitness

Projektlaufzeit: 2024-2027

Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Dieses Projekt ist Teil des DFG-Verbundsprojekts "Fitness-Landschaften biotischer INTeraktionen und ihre Rolle für die öko-evolutionäre Dynamik von Biodiversität: theoriebasierte Synthese verschiedener Interaktionstypen (FLINT)". FLINT zielt darauf ab, die Lücke zwischen theoretischer und empirischer Forschung über die Auswirkungen biotischer Interaktionen auf die Biodiversitätsdynamik zu schließen. In diesem empirischen Projekt untersuchen wir die Fitnesskonsequenzen der Interaktionen zwischen Pflanzen und ihren Bestäubern. Pflanzen-Bestäuber-Interaktionen können sich durch das Auftreten einer neuen dominanten Art wie einer invasiven Pflanze stark verändern. Bislang ist nur wenig über die Auswirkungen invasiver Pflanzen auf die Fitness von Bestäubern bekannt. Außerdem gibt es widersprüchliche Ergebnisse darüber, wie Bestäuber die Wechselwirkungen zwischen invasiven und einheimischen Pflanzen vermitteln. Diese Wechselwirkungen können negativ sein, wenn invasive Pflanzen um Bestäuber konkurrieren, oder positiv, wenn einheimische Pflanzen von den von einer invasiven Pflanze angezogenen Bestäubern profitieren. In diesem Projekt wollen wir diese scheinbar widersprüchlichen Erkenntnisse miteinander in Einklang bringen, indem wir untersuchen, wie intra- und interspezifische Variationen in den Merkmalen von Pflanzen und Bestäubern die Wechselwirkungen zwischen der invasiven Pflanze Impatiens glandulifera, einheimischen Pflanzenarten und der Bestäubergemeinschaft bestimmen.

Räumliche Skalierung der biologischen Vielfalt und der Ökosystemfunktionen in Regenwaldtransformationslandschaften

Projektlaufzeit: 2024-2027

Gefördert durch: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

In diesem Projekt werden ökologische und ökonomische Daten aus dem 12-jährigen interdisziplinären Projekt SFB 990 Ökologische und sozioökonomische Funktionen tropischer Tieflandregenwald-Transformationssysteme (Sumatra, Indonesien)" synthetisiert. In Phase 3 von EFForTS wurde im Rahmen des EFForTS Landscape Assessment (EFForTS-LA) eine groß angelegte Feldkampagne zu Biodiversität und Ökosystemfunktionen durchgeführt, die 124 Untersuchungsflächen und Hunderte von Kleinbauernhaushalten in der Provinz Jambi, Indonesien, umfasste. Wir werden 1) feststellen, wie sich die Landnutzung auf lokaler und landschaftlicher Ebene auf ober- und unterirdische Taxa und Ökosystemfunktionen in Regenwäldern und landwirtschaftlichen Systemen auswirkt; 2) die Variation der biologischen Vielfalt und der Ökosystemfunktionen anhand von LiDAR-Daten aus der Luft vorhersagen; 3) die Alpha-, Beta- und Gamma-Diversität mit Umweltvariationen und der Landnutzung in Beziehung setzen; 4) Vogelstudien in einem Langzeitexperiment zur ökologischen Restauration von Ölpalmen koordinieren und 5) mit Ökonomen und Modellierern zusammenarbeiten, um Landschaften zu identifizieren, die eine hohe Multifunktionalität bieten und Kompromisse zwischen sozioökonomischen und ökologischen Gütern abmildern.

BRIGHT-Futures: Bright Spots in der Landwirtschaft - Von heutigen Vorbildern lernen für eine nachhaltige Zukunft

Projektlaufzeit: 2024-2031

Gefördert durch: Anton & Petra Ehrmann-Stiftung

Ziel des interdisziplinären Projekts unter der Leitung von Prof. Verena Seufert, Prof. Andreas Schweiger und Prof. Ingo Grass ist es, ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltige Agrarsysteme zu identifizieren, um von diesen "Leuchttürmen" (= "Bright Spots") für die Zukunft der Landwirtschaft zu lernen. Die Untersuchungen werden in vier internationalen Projektregionen durchgeführt: Kerala (Indien), Oaxaca (Mexiko), West-Kenia und Süddeutschland.

Landwirtschaftliche Entwicklungspfade für ernährungssensible und biodiversitätsfreundliche Landschaften in Afrika

Projektlaufzeit: 2023-2024

Gefördert durch: Stiftung fiat panis

Aus der Notwendigkeit heraus, Armut und Hunger zu verringern, steht die landwirtschaftliche Entwicklung ganz oben auf der politischen Agenda der meisten afrikanischen Länder, wie die Agenda 2063 der Afrikanischen Union zeigt. Armut und Hunger sind besonders unter den landwirtschaftlichen Haushalten verbreitet, die die Mehrheit der Bevölkerung ausmachen. Die Entwicklung der Landwirtschaft ist zwar dringend notwendig, um die Lebensbedingungen zu verbessern, kollidiert aber oft mit der Erhaltung der biologischen Vielfalt. Nachhaltige Intensivierung (SI) und Agrarökologie (AE) können Auswege aus dem Zielkonflikt zwischen der Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität auf Kosten der biologischen Vielfalt bieten.

In diesem Projekt kombinieren wir sozioökonomische und agrarökologische Studien, um die beiden alternativen Entwicklungspfade (SI und AE) in einem gemeinsamen Forschungsrahmen zu untersuchen und so Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Kompromisse am effizientesten minimiert und Synergien zwischen landwirtschaftlicher Entwicklung, Ernährungssicherheit und dem Schutz der biologischen Vielfalt genutzt werden können. Wir untersuchen insbesondere, wie sich die beiden Entwicklungspfade auf die Nahrungs- und Ernährungssicherheit und die Erhaltung der biologischen Vielfalt sowie auf andere Aspekte der Nachhaltigkeit (z. B. Armut, Arbeitsbelastung, Wohlbefinden, Widerstandsfähigkeit) auswirken. Das Projekt legt großen Wert auf Maßnahmen zur Einbindung von Interessengruppens und der Politik, um zu Entwicklungsanstrengungen beizutragen, die besser zur Bekämpfung des Hungers in Sambia und darüber hinaus geeignet sind. Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Thomas Daum (School of Global Studies, Universität Göteborg, Schweden) und Dr. Mary Lubungu und Fwasa Singogo (beide am Indaba Agricultural Policy Research Institute, Lusaka, Sambia) durchgeführt und von der Stiftung fiat panis finanziert.

Projektlaufzeit: 2022-2027

Gefördert durch: Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg 

Das Promotionskolleg „Hebel für eine Transformation von Agrarlandschaften: vom Biodiversitätsverlust zur Biodiversitätssteigerung (HABIT)“ ist ein Gemeinschaftsvorhaben der Universität Hohenheim (UHOH) und der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU). Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte und praktisch anwendbare Einsichten zu gewinnen, wie eine Trendwende für den fortschreitenden Biodiversitätsverlust in Agrarlandschaften erreicht werden kann. In unserem Teilprojekt untersuchen wir, wie in partizipatives Landschaftsdesign gelingen kann, welches sowohl Biodiversität als auch weitere wichtige Funktionen der Agrarlandschaft optimiert. 

Projektlaufzeit: 2022-2024

Gefördert durch: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

Die Abteilung Ökologie Tropischer Agrarsysteme ist am NOcsPS-Verbundprojekt der Universität Hohenheim beteiligt. Ziel des vom BMBF geförderten Verbundvorhabens ist die Entwicklung und Analyse eines neuen Anbausystems ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel aber mit optimiertem Mineraldüngereinsatz mit innovativen Anbau- und Verwertungsmaßnahmen aus der Perspektive aller relevanten Fachgebiete der Agrarwissenschaften. Gleichzeitig sollen Chancen und Auswirkungen einer solchen radikalen Umstellung auf Einzelpflanzen-, Feld-, Hof-, sowie auf regionaler Ebene zu analysiert werden. Unsere Abteilung konzentriert sich hierbei auf Untersuchungen zur Biodiversität von Insekten und Spinnen im NOcsPS-Anbausystem. Link zum Teilprojekt

Abgeschlossene Forschungsprojekte

 

 

In Teilprojekt B09 erforschen wir Muster und Dynamiken der oberirdischen Biodiversität und assoziierter Ökosystemfunktionen in Regenwaldtransformationssystemen. Wir vergleichen hierbei Regenwälder mit kleinbäuerlichen Anbausystemen (Kautschuk, Ölpalme) auf Sumatra, Indonesien. In zwei großräumigen Experimenten untersuchen wir zudem, 1) ob die Biodiversitätsanreicherung mit Bauminseln und 2) der Verzicht auf Herbizide sowie eine reduzierte Düngung die Biodiversität und Funktionen von Ölpalmplantagen erhöhen - ohne deren Produktivität negativ zu beeinflussen. In weiteren Untersuchungen erforschen wir die Rolle des Landschaftskontextes (Komposition, Konfiguration) für lokale Ökosystemprozesse und sozial-ökonomische Zielkonflikte. Mehr Informationen zum Teilprojekt

In Teilprojekt C11 nehmen wir eine integrierte Analyse von sozio-ökonomischen und ökologischen Funktionen vor, die auf der Ebene einer lokalen ländlichen Ökonomie aggregiert werden. Wir nutzen eine Environmental and Social Accounting Matrix (ESAM), um verschiedene vorhandene und zukünftige Daten aus EFForTS zu aggregieren und zu verbinden. Auf der Basis der ESAM sollen die Effekte von Landnutzungsszenarien und –politiken (z.B. Zertifizierungsschemata, Land Management Regulierung) auf ökonomische und ökologische Funktionen untersucht werden. Das Projekt erweitert die sozio-ökonomischen Analysen um die Untersuchung von Plantagen und integriert die Ergebnisse der Plantagen-basierten Experimente. Mehr Informationen zum Teilprojekt

In Teilprojekt B01 untersuchen wir die Folgen der Urbanisierung auf Biodiversitätsdynamiken und Ökosystemdienstleistungen entlang von rural-urbanen Gradienten - am Beispiel der indischen Megastadt Bangalore. Wir untersuchen hierbei Vogel- und Insektengemeinschaften, sowie die Bestäubung und natürliche Schädlingsregulierung in Gemüseanbausystemen. In Zusammenarbeit mit den ökonomischen Teilprojekten der Forschungsgruppe bringen wir sozialökonomische und demographische Entwicklungen mit den Anbauverfahren lokaler Landwirte in Verbindung. Informationen zum Teilprojekt

Die Abteilung Ökologie Tropischer Agrarsysteme ist an einem Syntheseprojekt des National Socio-Environmental Synthesis Center (SESYNC; University of Maryland & NSF) beteiligt, um die Frage zu beantworten, ob und wie landwirtschaftliche Diversifizierung zu ökologisch und sozial nachhaltigeren Landnutzungsformen beitragen kann. Link zum Projekt

Die Landschaftsheterogeneität spielt eine maßgebliche Rolle für den Erhalt der Biodiversität und assoziierter Ökosystemleistungen in unseren Agrarlandschaften. Im Rahmen des Projektes Land4Biodiversity untersuchen wir, wie die Komposition und Konfiguration der Agrarlandschaft die Vielfalt von Wildbienen, Vögeln und Fledermäusen sowie die Bestäubung von Nutzpflanzen und Prädation von Schädlingen beeinflussen. Link zum Projekt

In Arbeitspaket 3 von SALLnet untersuchen wir das Zusammenspiel von zwei produktionsrelevanten regulierenden Ökosystemleistungen (biologische Schädlingskontrolle und Bestäubung) in Macadamia-Plantagen entlang von Landnutzungs- und klimatischen Gradienten. Hierbei werden auf jeder Plantage aufwendige Ausschlussexperimente durchgeführt, um die Ökosystemleistungen von Prädatoren (Vögel, Fledermäuse) und von Bestäubern (Bienen und andere Blütenbesucher) zu quantifizieren. Mehr Informationen zum Teilprojekt

Im Gegensatz zu globalen Trends spielt die kleinbäuerliche Subsistenzlandwirtschaft nach wie vor eine wichtige Rolle in Madagaskar. Wissen über ein nachhaltiges Landnutzungsmanagement ist dringend erforderlich, um die Erhaltung der Biodiversität zu unterstützen. In WP 8 schließen wir diese Forschungslücke, indem wir den Wert des Vanilleanbaus für die Biodiversität erheben. Anhand von Schmetterlingen, Ameisen und krautigen Pflanzen als Fokustaxa führen wir einen Biodiversitätsvergleich der vorherrschenden Landnutzungssysteme im Nordosten Madagaskars durch. Zusätzlich untersuchen wir Prädationsmuster als Maß für Ökosystemintegrität und Ökosystemdienstleistungen entlang von Landnutzungsgradienten. Um die Bedeutung der Landnutzungsgeschichte für die Biodiversität zu erfassen, stellen wir unterschiedlich bewirtschaftete Vanilleanbauformen (auf Brache angepflanzte vs. in den Wald gepflanzte Vanille) gegenüber. Unser Ziel ist es, das Wissen über den Vanilleanbau zu erweitern, um Empfehlungen zum Schutz der biologischen Vielfalt und einer nachhaltigen Landnutzung im Nordosten Madagaskars abzuleiten. Mehr Informationen zum Teilprojekt