Hannah Melcher

Doktorandin

Funktionelle Diversität in tropischer Kleinbauernlandwirtschaft

Tel: +49 (0)711 / 459-23605 

e-mail: hannah.melcher@uni-hohenheim.de 

 

Forschungsprojekt

Im Rahmen meiner Doktorarbeit (2025-2029) untersuche ich die Artenvielfalt und Ökosystemdienstleistungen in tropischer kleinbäuerlicher Landwirtschaft in einem sozio-ökologischem Kontext. Ziel meiner Forschung ist es die Interaktion und Synergien ökologischer, ökonomischer und sozialen Mechanismen aufzudecken. Besonders interessiere ich mich für funktionelle Diversität von Vögeln und Insekten im Bezug auf unterschiedliche Landnutzungssysteme in tropischer Agrarlandschaft.

Ich verfasse meine Doktorarbeit im Rahmen von BRIGHT-futures, einem interdisziplinären Projekt welches von der Anton & Petra Ehrmann Stiftung finanziert wird. Ziel des Projekts ist es bereits existierende Erfolgsgeschichten, sogenannte Leuchtürme in nachhaltiger Landwirtschaft zu identifizieren. Hierzu werden Ansätze aus der Ökologie, Ökonomie sowie den Sozialwissenschaften vereint, um die sogenannten Leuchttürme der Landwirtschaft ganzheitlich auf Farm-Ebene zu untersuchen. Ziel dieser Methode ist es Farmen zu identifizeren, die sowohl ökologisch als auch sozial nachhaltig sind. Das Projekt umfasst Regionen in Indien, Kenia, Deutschland und Mexiko. Die untscheidlichen Regionen werden eine weite Bandbreite an Daten generieren, die verwendet werden um allgemeingültige Prinzipen für nachhaltige und zukunftsweisende Landwirtschaft abzuleiten. 

Im Rahmen meiner Doktorarbeit werde ich in Wayanad, Indien sowie in Siaya, Kenia arbeiten, zwei Regionen die durch unterschieldiche Landnutzungspraktiken charakterisiert sind. Wayanad ist Teil der Western Ghates, ein Biodiversitätshotspot in Südindien, eine Bergregion in der vorwiegend Agroforst und Reisanbau betrieben werden. Es werden z.B. diverse Gewürze, Kaffee, Kokonuss, Bananen und Kautschuk angebaut. Siaya befindet sich im Westen von Kenia nördlich des Viktoriasees. Hier dominiert Savanne die Landschaft, die hauptsächlich mit Kühen beweidet wird. Neben der Viehaltung wird hauptsächlich Reis-, Bohnen- und Bananenanbau abtrieben. In meiner Forschung bin ich daran interessiert die Artenvielfalt in Farmen, die eine Vielfalt an landwirtschafltichen Praktiken anwenden mit Farmen, die weniger diverse Praktiken anwenden, zu vergleichen. Ebenso soll die Artenvielfalt in Farmen, die stark in soziale Netzwerke eingebunden sind mit Farmen verglichen werden, die weniger stark in Netzwerke eingebunden sind. Hierfür werden Haushaltsbefragungen durchgeführt, Audiorekorder verwendet um Vögel und Fledermäuse zu erfassen und Barberfallen sowie Gelbschalen verwendet um die Insektenvielfalt zu erfassen.

Basierend auf der Auswertung dieser Daten sollen folgende Fragen beantwortet werden:

  • Wie beeinflussen unterschiedliche Landnutzungsformen die lokale Artenvielfalt?
  • Führt ein höhere Vielfalt an Landnutzungsformen zu einer höheren Artenvielfalt und funktionellen Diversität auf Farmebene?
  • Führt eine höhere Aktivität in Farmernetzwerken zu einem größeren Maß an Austausch und Wissen und somit zu einer höheren Diversifizierung an Agrarmaßnahmen, was eine höhere Artenvielfalt fördert?

Mit dem Fertigstellen der Doktorarbeit gehen Handlungsvorschläge einher.

  

Lebenslauf

Im Bachelor habe ich Biologie an der Universität Bremen studiert. In diesem breit angelegten Studiengang habe ich ein großes Interesse in Okologie und Entomologie entwickelt. Mein Masterstudium habe ich an der Georg-August-Universtät in Göttingen absolviert und dort Biodiversität, Ökologie und Evolution studiert. Während dem Masterstudium habe ich mein Spektrum an Methoden und Fachwissen in Tierökologie erweitern können. In meiner Masterarbeit habe ich den Effekt von Totholzeinlagerung und Kahlschlag auf die Nahrungsnetze von Hundertfüßern analysiert.